Mailand, die pulsierende Hauptstadt der Lombardei, welche als reichste Region Italiens gilt, ist nicht nur für Modebewusste ein Traumziel, sondern auch für all jene, die das italienische Lebensgefühl hautnah erleben möchten. Trotz des dichten Flugnetzes, welches Touristen in die Stadt bringt, verweilen viele Besucher nur für einen Tag und halten Mailand für eine Stadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten. Doch ist das wirklich so? Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, was Mailand zu bieten hat, wenn man nur wenige Tage Zeit hat.
Der Dom von Mailand
Der Mailänder Dom, auch bekannt als Geburtskirche der Heiligen Jungfrau Maria, ist zweifellos ein beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt. Auf der majestätischen Piazza Duomo erhebt sich das größte Kirchengebäude Italiens und das drittgrößte der Welt, übertroffen nur vom Petersdom in Rom und der Basilika Unserer Lieben Frau von Aparecida. Der Bau des Doms begann 1386 unter der Leitung von Gian Galeazzo Visconti und dauerte unglaubliche 500 Jahre, bis er 1965 fertiggestellt wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte leiteten zahlreiche Architekten das Bauprojekt, doch von Anfang an war der gotische Charakter des Doms unverkennbar. Die eindrucksvolle Fassade des Doms mit ihren hoch aufragenden Fialen, Bögen, Rosetten und Statuen ist ein Meisterwerk der Baukunst, das noch heute die Besucher in Staunen versetzt. Besonders beeindruckend ist die vergoldete Kupferstatue der Madonnina, die auf dem höchsten Punkt des Doms thront und zum Wahrzeichen der Stadt Mailand geworden ist. Sie wurde 1774 von Giuseppe Perego geschaffen und ist aus dem Mailänder Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Galerie Victor Emmanuel II: eines der schönsten Einkaufszentren der Welt
Das zweite Prachtstück am Domplatz ist die Galleria Victor Emmanuel II, auch Galleria Vittorio Emanuele II genannt - ein architektonisches Meisterwerk und das älteste Einkaufszentrum Italiens. Es ist zweifellos eines der schönsten Einkaufszentren der Welt.
Das Innere der Galerie erinnert eher an einen Königspalast als an ein Einkaufszentrum. Beim Betreten lohnt es sich, den Blick nach oben zu richten, um die beeindruckenden Wand- und Deckendekorationen zu bewundern. Obwohl das Einkaufszentrum heute einen typisch kommerziellen Charakter hat, finden sich hier auch Luxusgeschäfte, die es als eine Art Werbung betrachten, an einem so prominenten Ort präsent zu sein. Cafés laden zum Verweilen ein. Allerdings muss man sich auf Menschenmassen einstellen.
Besonders reizvoll ist es, die Galleria abends oder morgens zu besuchen, wenn noch nicht so viele Touristen unterwegs sind. Eine faszinierende Tatsache ist, dass sich in diesem prächtigen Gebäude das einzige 7-Sterne-Hotel der Welt befindet - das TownHouse Galleria. Ganz in der Nähe kann man das Leonardo da Vinci Museum besuchen und in die Welt des berühmten Künstlers eintauchen.
Wenn Sie durch die Galleria schlendern, werden Sie feststellen, dass sich viele Besucher um die eigene Achse drehen. Dies geht auf eine lokale Tradition zurück, bei der jeder Besucher auf das Anhängsel des Stiers im Wappen der Stadt Turin tritt und sich dabei um die eigene Achse dreht. Dies soll Glück bringen, und die Stelle, an der dies geschieht, befindet sich in der Mitte der Galleria und ist nicht zu übersehen.
Theater La Scala und andere Sehenswürdigkeiten auf der Piazza della Scala
Das Teatro alla Scala in Mailand zählt zweifellos zu den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Seine majestätische Architektur thront an der Nordseite der berühmten Galleria Viktor Emanuel II und bildet mit dem Palazzo Marino auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes ein imposantes Ensemble. Trotz seiner imposanten Präsenz wird das Theatergebäude von vielen Touristen oft übersehen, die sich an der Fassade des Palazzo Marino erfreuen.
La Scala - die Geschichte des berühmten Mailänder Theaters
Theater an der Stelle einer mittelalterlichen Kirche
Im Zentrum der Stadt erhebt sich majestätisch das Theatergebäude, das an der Stelle der 1381 erbauten Kirche Santa Maria alla Scala errichtet wurde. Die Kirche wurde von Beatrice Regina della Scala gestiftet, der Gattin von Bernabo Visconti, einem der ersten Herrscher Mailands vor der Ära der Sforza. Von ihrem Namen leitet sich der Name des Theaters ab.
Die Idee, ein neues Theater - oder besser zwei Theater - zu bauen, entstand nach dem verheerenden Brand am letzten Karnevalssamstag (25. Februar 1776), bei dem das Teatro Regio Ducale, das sich in einem Flügel des Königspalastes befand, zerstört wurde. Prinzessin Maria Theresia von Österreich war eine leidenschaftliche Befürworterin des Theaterneubaus. Sie erinnerte sich noch an die Aufführung der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart am 15. Oktober 1771 anlässlich der Hochzeit ihres dritten Sohnes im abgebrannten Theater.
Das Theatergebäude ist ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk und ein Symbol für die kulturelle Bedeutung der Stadt. Es ist ein Ort der künstlerischen Innovation und der Traditionspflege. Die Tonalität ist überzeugend und lädt dazu ein, die Geschichte des Theaters und seine Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner zu entdecken.
Die lokale Aristokratie sammelte die finanziellen Mittel für den Bau des neuen Opernhauses. Die wohlhabenden Mailänder waren von dem Projekt begeistert und beteiligten sich großzügig, um sich die Logen zu sichern.
Am 5. August 1776 wurden die Überreste der Kirche Santa Maria alla Scala abgerissen, um Platz für das neue Opernhaus zu schaffen. Die Bauarbeiten unter der Leitung des begabten Architekten Giuseppe Piermarini dauerten bis 1778.
Am 3. August 1778 wurde das Nuovo Regio Ducal Teatro alla Scala mit der Oper L'Europa riconosciuta von Antonio Salieri eröffnet. Heute ist es als Teatro alla Scala bekannt.
Zur gleichen Zeit wurde auch das Teatro della Canobbiana, heute bekannt als Teatro Lirico, nach Plänen von Piermarini gebaut.
Parco Sempione und der Triumphbogen Arco della Pace
Westlich des Castello Sforzesco erstreckt sich der weitläufige Parco Sempione, der im 19. Jahrhundert im Zuge der Restaurierung des Schlosses angelegt wurde. Der Park ist ein idyllischer Ort, um sich an warmen Tagen zu entspannen. Am Abend oder in den frühen Morgenstunden kann er jedoch durch die vielen Besucher etwas überfüllt wirken.
Im Park gibt es zahlreiche Attraktionen, darunter ein kleines Aquarium, das vor allem bei Kindern beliebt ist, das Museum La Triennale di Milano, das sich der zeitgenössischen dekorativen Kunst widmet, und der Aussichtsturm Torre Branca.
Am westlichen Ende des Parks, auf der Piazza Sempione, erhebt sich das imposante Monument Arco della Pace (Friedensbogen), eines der faszinierendsten Wahrzeichen Mailands. Ursprünglich als Siegesbogen von Napoleon Bonaparte in Auftrag gegeben, erhielt das Monument später seinen heutigen Namen aufgrund seiner bewegten Geschichte.
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