Weltweit gibt es Hunderte von Nudelformen in allen Farben und Größen. In Deutschland sind vor allem die klassischen Sorten beliebt. Die zehn beliebtesten Pasta Sorten haben wir hier zusammengestellt.
Platz 10: Lasagne
Breite, flache Nudelblätter, die typisch mit Bolognese und Béchamelsoße in Schichten gestapelt werden, um ein herzhaftes Gericht zu kreieren.
Platz 9: Tortellini
Tortellini stammen ursprünglich aus Bologna, wo sie auch heute noch von Hand hergestellt werden und meist mit Gemüse (Spinat) oder Fleisch und Mortadella gefüllt sind. Beliebt in Suppen oder mit Soße serviert.
Platz 8: Ravioli
Gefüllte Nudeltaschen in verschiedenen Formen. Sie können eine Vielzahl von Füllungen enthalten, wie Käse, Fleisch oder Gemüse.
Platz 7: Linguine
Flache, lange Nudeln ähnlich wie Spaghetti, aber etwas breiter. Gut geeignet für leichtere Soßen und Meeresfrüchte. Die Linguine stammen ursprünglich aus der Region Kampanien. In Genua kennt man sie unter dem Namen Trenette, in manchen Gegenden heißen sie auch Bavette. Dort isst man sie am liebsten mit Pesto alla Genovese oder mit kleinen Venusmuscheln ("Linguine alla vongole").
Platz 6: Rigatoni
Dickwandige, geriffelte Nudeln in röhrenförmiger Form. Geeignet für robuste, fleischige Soßen. Das Wort Rigatoni stammt vom italienischen Wort rigato ab, das gestreift bedeutet. Rigatoni sind die beliebteste Nudelform in Süditalien und Sizilien. Die namensgebenden Rillen sorgen dafür, dass Soße und geriebener Käse besser haften als bei glatten Nudeln.
Platz 5: Tagliatelle
Breite, flache Bänder ähnlich wie Fettuccine, aber etwas schmaler. Ideal für reichhaltige Soßen. Tagliatelle stammen ursprünglich aus der Emilia-Romagna. Dort werden sie klassischerweise mit Ragù, bei uns als Bolognese bekannt, serviert. Während die meisten italienischen Nudeln bevorzugt getrocknet werden, werden Tagliatelle häufig frisch verwendet.
Platz 4: Farfalle (Schmetterlingsnudeln)
Die hübschen Farfalle sind eine alte Nudelsorte aus Norditalien. Dort soll sie auch ihren Ursprung haben. Hausfrauen in der Emilia-Romagna sollen sie aus Resten der Cappelletti-Herstellung entwickelt haben. Möglicherweise ging ihnen die Füllung aus, als sie die am Rand geriffelten Teigplatten für die Cappelletti formten. Ein geschickter Handgriff könnte so die Geburtsstunde der Farfalle eingeläutet haben. Sie eignen sich gut für leichtere Soßen und Salate.
Platz 3: Fusilli
Die Idee der Spiralnudeln stammt aus Florenz, der größten Stadt der Toskana. Von dort aus eroberten die gedrehten Nudeln ganz Italien und die Welt. Die pfiffige Nudelerfindung soll der Legende nach im Jahr 1550 am Hofe des Herzogs von Florenz, Cosimo I. de' Medici, stattgefunden haben. Dem Hofkoch war Nudelteig auf den Boden gefallen, den sein kleiner Sohn aufhob und spielerisch um eine Stricknadel wickelte. Spiralnudeln mit einer gewellten Textur. Die Rillen der Fusilli fangen Soßen gut ein und sorgen für ein angenehmes Mundgefühl.
Platz 2: Penne
Die Penne stammen ursprünglich aus Norditalien, wurden aber erst bekannt und beliebt, als die einfallsreichen Neapolitaner zahlreiche raffinierte Rezepte mit dieser Nudelsorte kreierten und in ganz Italien bekannt machten. Man unterscheidet zwischen Penne Lisce mit glatter Oberfläche und der bei uns üblichen Sorte Penne Rigate mit geriffelter Oberfläche, die besonders gut und viel Soße aufnimmt.
Platz 1: Spaghetti
Jahrelang glaubte man, der Entdecker Marco Polo habe die Spaghetti nach Italien gebracht, als er 1295 von seiner berühmten Reise nach China zurückkehrte. Obwohl dieser Mythos falsch ist, da er auf einer Fehlinterpretation seiner Aufzeichnungen beruht, scheint es, dass die Form der Spaghetti tatsächlich aus dem Osten, insbesondere aus Westasien, stammt. Es heißt, dass im heutigen Pakistan die (Reis-)Nudeln nichts anderes als die Reste der für den Sultan zubereiteten getrockneten Nudeln waren und erst später als eigenständiges Gericht anerkannt wurden und sich dann auch in Indien verbreiteten. Der Grundstoff der Spaghetti ist ebenfalls exotischen Ursprungs oder Hartweizenmehl, welches bereits in den arabischen Ländern zur Herstellung von Couscous verwendet wurde, sowie das Trocknungsverfahren, das wahrscheinlich von den Sarazenen in den Mittelmeerraum, einschließlich Sizilien, exportiert wurde. Kurzum, die Erfindung unserer nationalen Spaghetti scheint von den kulinarischen Gepflogenheiten und Traditionen anderer naher und ferner Länder inspiriert worden zu sein.
Die ersten historischen Belege für die Verbreitung von Trockenteigwaren in Italien und für die Existenz der Teigwarenindustrie stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert; in dieser Zeit begannen sich auf der ganzen Halbinsel Teigwaren in verschiedenen Formaten zu verbreiten: Makkaroni, Ravioli und Knödel.
Es ist daher wahrscheinlich, dass die Entstehung und Verbreitung der Spaghetti auf das Mittelalter zurückgehen. Damals waren die Nudeln noch ganz anders als heute, sie waren nicht nur ein Gericht für die Reichen, sondern wurden auch viel länger gekocht und vor allem mit seltsamen süßen, salzigen oder scharfen Zutaten wie Fleisch, Frischkäse, Zucker, Kräutern und Pfeffer gewürzt. Erst 1819 taucht das Wort "Spaghetti" zum ersten Mal im Wörterbuch der italienischen Sprache auf. In dieser Zeit wurde das Gericht zu einem Grundnahrungsmittel der volkstümlichen und traditionellen Küche Neapels. Die Großgrundbesitzer des Königreichs Neapel und Sizilien verkauften zu dieser Zeit relativ billig Weizen, und die Pasta verbreitete sich nicht nur endlich besser, sondern auch als ideale Nahrung für die Tage, an denen der Verzehr von Fleisch aus religiösen Gründen verboten war. In Neapel fielen diese Ernährungsrevolution und die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion mit dem technischen Fortschritt und der Einführung von Maschinen wie der Nudelpresse zusammen. In Neapel waren die Spaghetti ein Gericht, das sowohl von den Bettlern, den Lazzaroni, als auch vom Adel und insbesondere von König Ferdinand IV. von Neapel geliebt wurde.
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte der italienischen Küche im Allgemeinen und der Spaghetti im Besonderen war die Verbreitung der Tomate als Gewürz für Teigwaren. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand schließlich das berühmte Gericht Spaghetti mit Tomatensauce aus San Marzano, dessen Rezept erstmals 1844 veröffentlicht wurde. Kurze Zeit später, dank der Migrationsströme in die Vereinigten Staaten von Amerika, gelangten die Spaghetti nach Übersee, um dann in den Filmen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ihren Siegeszug anzutreten und zu einem international bekannten Gericht zu werden.
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